Die Kraft der Zuversicht. Optimismus ist eine starke Kraft. Wem es gelingt, auch in Krisen positiv zu bleiben und an einen guten Verlauf der Ereignisse zu glauben, ist auf einem guten Weg zu einem resilienten Menschen. Optimismus ist die erste von sieben Säulen der Resilienz, und wir zeigen Ihnen, wie Sie diese Säulen stärken können.
Die Voraussetzungen für mehr Resilienz sind bei uns eigentlich günstig. Denn die Deutschen waren noch nie so zufrieden und glücklich wie jetzt, und sie schauen optimistisch in die Zukunft. Das sind die wesentlichen Erkenntnisse aus den letzten beiden Befragungen für den Deutschen Glücksatlas. Nach dem Rekordjahr 2019 gab es 2020 durch die Corona-Krise nur einen leichten Rückgang der Zufriedenheitswerte.
Das hat seine Gründe: Denn nicht nur Persönlichkeit und Temperament, sondern auch äußere Faktoren wie Lebensstandard, die wirtschaftliche Situation oder das Gefühl für Sicherheit, formen Zufriedenheit, Zuversicht und Optimismus. Allerdings: Je länger die Corona-Pandemie unser Leben fest im Griff hat, umso schwieriger wird es, optimistisch zu bleiben.
Denn diese massive Krise legt offen, dass in unserer Gesellschaft – in der Schule, der Wirtschaft, der Medizin – der problemorientierte Blick überwiegt: Mit diesem Blick suchen wir geradezu die Fehler und arbeiten dann daran, sie zu beheben. Eine optimistische Grundhaltung entwickelt sich, indem man den Blick auf das Gelingende richtet. Und damit kann man gar nicht früh genug anfangen: So ließe sich schon in der Grundschule Optimismus einüben, wenn nicht ab der ersten Klasse die Fehler rot angestrichen werden würden, sondern die richtigen Ergebnisse.
Mehr denn je gilt also auch heute: „Sich immer wieder bewusst zu werden, was man schon erreicht hat. Dankbar auf das zu schauen, was einem gelungen ist, kann schließlich helfen, realistisch optimistisch zu bleiben, zuversichtlich durchs Leben zu gehen und sich den widrigen Realitäten zu stellen“, wie Akademie-Direktorin Claudia Pfrang in ihrem Newsletter „Von der Kraft der Zuversicht“ schreibt. Optimismus wächst, in dem wir die Stärken stärken statt die Schwächen zu schwächen. Dabei wollen wir Sie gerne unterstützen!
Diese Übung ist sehr einfach, und Sie können Sie immer und überall machen.
Sie brauchen ein leeres Glas, zum Beispiel ein Bonbonglas, Stifte und kleine Zettel. Post-its eignen sich gut.
Nehmen Sie sich in den kommenden Tagen jeden Abend ein paar Momente Zeit und sammeln Sie in Gedanken all die schönen, erfreulichen, guten Begebenheiten des Tages ein. Erinnern Sie sich besonders an die Kleinigkeiten: wie freundlich Sie die Bäckerin heute Morgen gegrüßt hat. Wie ein Sonnenstrahl durch die Wolken geblitzt hat. Dass Sie die vermisste Socke unterm Kissen entdeckt haben. Dass ein Vogel vor Ihrem Fenster Rast gemacht hat …
Jede dieser kleinen und vielleicht auch großen Erinnerungen schreiben Sie auf einen eigenen Zettel und werfen ihn in Ihr Glas.
Wenn dann einmal Durststrecken kommen, verdrießliche Stunden oder zähe Tage, greifen Sie in Ihr Glas, holen einen oder mehrere Zettel heraus und erinnern sich, dass es ja auch die guten Momente gibt. Das stärkt Ihr Zutrauen und füttert Ihren Optimismus.
Stiftung Erwachsenenbildung der Erzdiözese München und Freising
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