Verantwortung hat eine Innen- und eine Außenseite. Es geht um Eigenverantwortung und es geht um Verantwortung für andere, Verantwortung dafür, dass die Menschen in unserer Nähe gut leben können und Verantwortung für die gesamte Mitwelt
Was auch immer an Herausforderungen, Krisen und Widrigkeiten im Leben passiert – immer haben wir Menschen uns dazu zu verhalten. Es gibt immer Handlungsspielräume – manchmal winzig kleine und manchmal größere. Verantwortlich handeln setzt voraus, diese Spielräume zu sehen und nutzen. Dabei gilt es, die Entscheidung für unser Tun oder Nicht-Tun verantworten zu können.
Wie bei allem, kann es auch ein ungesundes „Zuviel“ geben. Wer sich für alle und alles verantwortlich fühlt, ist gefährdet, ein Helfersyndrom zu entwickeln, wie es Wolfgang Schmidbauer in seinem Buch vom hilflosen Helfer beschrieben hat. In sozialen Berufen und auch in kirchlichen Kreisen trifft man immer wieder auf Menschen, die sich über die Maßen für andere verantwortlich fühlen und den anderen damit fast die Luft zum Atmen nehmen.
Deshalb lautet die erste „Pflicht“, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen, Selbstfürsorge zu pflegen.
Im Elterntraining FamilienTeam, für das wir in der Domberg-Akademie regelmäßig Trainer und Trainerinnen ausbilden, sagen wir:
In dieser Reihenfolge, weil eins für das nächste Kraft gibt. Wenn ich es versäume, für volle Batterien zu sorgen, werde ich nicht genug Kraft haben, wenn ich sie für meine Mitmenschen brauche. Zudem sind wir damit Modell für andere: Sie können sehen, was es heißt, Eigenverantwortung zu übernehmen. „Liebe den Nächsten wie Dich selbst“, meint dasselbe. Das ist Burnoutprophylaxe.
Verantwortung für andere zu übernehmen, das widerlegt das Vorurteil, das Resilienzkonzept sei ein individualistisches Konzept, das einem hilft, elegant durch Krisen hindurch zu tauchen. Das Gegenteil ist der Fall.
Wer grundsätzlich
kommt fast automatisch dazu, nicht nur Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen, sondern sich auch einzusetzen, ungute Zustände von der Wurzel her, also radikal, zu verbessern, indem er oder sie sich in Nachbarschaften, Verbänden, Kirchen, Parteien und Initiativen engagiert.
Eine wesentliche Rolle für unsere Lebensgestaltung spielt die Sprache. So lohnt es sich also, dem „WORT“, das in dem Wort VerantWORTung steckt, nachzugehen. Worte sind Probehandlungen. Worte lassen Bilder entstehen. An der Wahl unserer Formulierungen erkennen wir ganz leicht, ob wir uns gestaltend und selbstverantwortlich oder als Getriebene und Opfer sehen.
Einen kleinen Eindruck davon bietet Ihnen der kleine Exkurs unten. Mehr zum Konzept Lingva Eterna von Mechthild Scheurl-von Defersdorf erfahren Sie hier.
Mit dem Muss-Denken machst du dir und anderen Druck. Erlaube dir Leichtigkeit. Die Lösung ist: Einfach tun.
WANN FAHREN WIR LOS?
Wenn du im Recht bist, dann brauchst du dein Recht nicht zu fertigen. Es ist schon fertig.
Sag, wie du die Dinge siehst und sei bereit, auch einen anderen Blickwinkel einzunehmen.
Jedes "ich kann nicht" blockiert das eigene Können. Tu das, was du tun willst - ohne "nicht können". Das Leben darf leicht sein.
Die Opferrolle kann nur verlassen, wer ehrlich mit sich und seinen Gefühlen umzugehen gelernt hat.